Geplantes Bürgerbegehren: Der Schulelternbeirat fordert einen Baustopp für die Wilhelm-Wisser-Schule

In den zuständigen Ausschüssen wurde durch eine Stimmenmehrheit der CDU und Bündnis90 die Grünen beschlossen, dass im Sommer 2022 der Umbau der Wilhelm-Wisser-Schule (WWS) beginnen soll und die SchülerInnen für eine auf zwei Jahre geplante Bauzeit in ein Containerdorf auf den Festplatz an der Blauen Lehmkuhle unterrichtet werden sollen.

Jetzt hat der Schulelternbeirat der WWS-Gemeinschaftsschule angekündigt, dass er mit einem Bürgerentscheid einen Baustopp erreichen und einen Neubau der Schule an einem anderen Standort fordern will. In einer Pressemitteilung, die Sonja Wirges, Stefanie Preuß und Mirko Fähling veröffentlicht haben, heißt es: „Der Schulelternbeirat fordert einen sofortigen Stopp der baulichen Maßnahmen der Wilhelm-Wisser-Schule Eutin. Wir sehen eine Gefährdung der Entwicklung unserer Kinder.“

Die Elternvertreter erinnern an die Bedenken der SPD-Fraktion in der Eutiner Stadtvertretung gegen den Umbau der WWS am vorhandenen Standort, die von einer Mehrheit der Stadtvertretung nicht akzeptiert worden sind. Die Basis für den 2018 gefällten Bürgerentscheid, der sich gegen eine Campuslösung zusammen mit der Grundschule am Kleinen Eutiner See ausgesprochen hatte, sei mittlerweile hinfällig, denn

  • Der geplante Umbau am Standort der Schule sei inzwischen zu einem teuren Neubau geworden mit zahlreichen Zugeständnissen und Kompromissen an den beengten Platz. Außerdem könne mit der Planung für 550 Schülerinnen und Schüler die Kapazitätsgrenze absehbar nicht eingehalten werden.
  • Durch die Schließung der Heinrich-Harms-Schule in Hutzfeld müssen noch weitere Schüler*innen an der Wilhelm-Wisser-Schule aufgenommen werden. Nach jetzigem Stand beläuft sich die Zahl im Schuljahr 2022/2023 auf 580 Schülerinnen und Schüler.
  • Für die auf zwei Jahre kalkulierte Bauzeit sei eine Containerlösung auf dem Festplatz vorgesehen. Diese Entscheidung sei aber kein Bestandteil des Bürgerentscheids von 2018 gewesen. Die 3,7 Millionen Euro teure Containerlösung sei aber kein Ort zum Lernen und ermögliche den Abschlussklassen keine optimale Vorbereitung auf Prüfungen.
  • Hinzu komme, dass neben dem Bau eines neuen Pumpwerks in der Nähe des „Containerdorfes“ auch neue Druckleitungen zum Festplatz gelegt würden, und das während des Schulbetriebs. Der Baulärm werde maßgeblich den Unterricht stören.
  • Aufgrund der Containerbeschulung würde es deutlich weniger Schulanmeldungen für die WWS geben. Eine Abwanderung von SchülerInnen und auch guten Lehrkräften müsse verhindert werden.
  • Der jetzt geplante Bau könne aufgrund der Enge im lnnenstadtbereich nur eine Kompromisslösung sein. Nicht nur durch die fehlende Aula und den zu kleinen Schulhof müssten hier alle Beteiligten Zugeständnisse machen. Das könne nicht Sinn eines 40 Millionen Euro teuren Neubaus in einer Kreisstadt sein, die mit Vorbildfunktion auf ein für Jahrzehnte ausgelegtes Schulprojekt reagieren sollte.“
  • Das Schulentwicklungsland hinter der Gustav-Peters-Schule sei zwei Hektar groß und biete genug Platz für eine moderne Schule mit genügend Fläche für Außenanlagen und Sporthalle, auch gebe es eine sehr gute Verkehrsanbindung.

Die Vertreter der Elternschaft sehen mit Containerlösung und Neubau am vorhandenen Standort eine Gefährdung der Entwicklung der Kinder.
Zitat: „Kinder sind unser wichtigstes Gut. Sie sind die Handwerker, Dienstleister, Pflegekräfte und Experten unserer Zukunft. Um so wichtiger ist es, in diese Zukunft zu investieren. Leider wird aber immer wieder bei Kindern gespart und es werden gerade im Bereich Schule viele Kompromisse eingegangen. Schule soll Chancengleichheit herstellen, Partizipation ermöglichen und ein demokratisches Miteinander fördern. Die Stadt Eutin trägt hierbei große Verantwortung und sollte als Kreisstadt eine Vorbildfunktion erfüllen“.

Mittlerweile ist auch  die Fragestellung zu dem Bürgerbegehren im Ratsinformationssystem der Stadt Eutin nachzulesen:

Sind Sie dafür, dass die Wilhelm-Wisser-Schule Eutin einen Neubau mit
Außensportanlage und 3-Feld-Sporthalle auf der ca. 20.000 qm großen,
stadteigenen freien Fläche, zwischen der Gustav-Peters-Schule Standort Blaue
Lehmkuhle, Kerntangente und dem Fußweg zur Regenbogenbrücke erhält?

Hier kommen Sie zur Webseite der Bürgerinitiative