Im Portrait: Elfriede Stender

 

Gratulation zur 65-jährigen SPD-Mitgliedschaft

Die selbstgenähten und bestickten Kissen fallen dem Besucher sofort ins Auge, wenn man Elfriede Stenders Wohnzimmer betritt. Nach dem freiwilligen neunten Schuljahr wollte Elfriede Schneiderin werden. Aber zu jener Zeit war keine Lehrstelle frei. Ihre Stimme ist lebhaft, wenn sie davon erzählt. Und von ihrer Leidenschaft fürs Tanzen. Bis vor etwa 15 Jahren hat sie in Eutin an den von der AWO organisierten Tanzveranstaltungen teilgenommen.

Elfriede wurde am 17. Januar 1920 in Eutin geboren – im Ortsteil Neudorf, in dem sie auch zur Schule ging und in dem sie noch heute lebt. Nach der Schulzeit war sie lange bei einer Eutiner Familie in Stellung. Ihren mittlerweile verstorbenen Mann hatte sie bei einer Familienfeier in Groß Schlamin kennengelernt und während dessen Heimaturlaub im Mai 1944 geheiratet. Danach dauerte es einige Jahre, bis sie in wiedersah: erst 1949 kehrte er aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück.

„Ich bin vor 65 Jahren in die SPD eingetreten, weil mein Vater in der SPD war. Das war auch für mich das Richtige. Mein Mann ist ein paar Jahre später auch Mitglied geworden.“ Elfriede erinnert sich gern an die Mitgliederversammlungen, die sie gemeinsam besucht haben. Und als die Sprache auf Willy Brandt kommt, gerät sie ebenso ins Schwärmen wie beim Gedanken ans Tanzen und an ihre Familie. Ihre Familie, das sind zwei Kinder, zwei Enkel und vier Urenkel. Ihre Tochter wohnt in derselben Straße wie Elfriede. Und mit der Hilfe ihrer Tochter und dessen Lebensgefährten ist es ihr möglich, noch immer in derselben Wohnung zu leben, in die sie vor 63 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann einzog.

In der vergangenen Woche wurde Elfriede für ihre 65-jährige Mitgliedschaft in der SPD geehrt. Und die SPD-Präsenz in Elfriedes Wohnung war groß an diesem besonderen Tag: Neben dem Ortsvereinsvorsitzenden Uwe Tewes, der die Ehrenurkunde überreichte, gratulierten die Landtagsabgeordnete Regina Poersch und die Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn. Weitere SPD-Prominenz war indirekt anwesend: Auf dem Wohnzimmertisch lag die Glückwunschkarte von Ralf Stegner zu Elfriedes 97. Geburtstag. Und Bettina Hagedorn überreichte ein Buch über den Reichstag mit einer persönlichen Widmung von Frank-Walter Steinmeier.