Pressemitteilung

Güterbahnhof ist falscher Standort für neue Schulsporthalle

Die Wilhelm-Wisser-Schule braucht eine neue Sporthalle – soweit herrscht Einigkeit zwischen den Parteien der Eutiner Stadtvertretung. Doch schon beim Standort der Sporthalle, die auch den Eutiner Sportvereinen zur Verfügung stehen soll, hört die Einigkeit auf.

Mit der Mehrheit von CDU und Grünen hatte sich der Schulausschuss für den Standort alter Güterbahnhof entschieden – gegen die Stimmen SPD-Fraktion. „Die Entscheidung des Ausschusses ist falsch“, sagt Hans-Georg Westphal, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Eutiner Stadtvertretung. „Die Schulsporthalle gehört in erreichbare Nähe zur Schule.“

Wegen der zu erwartenden Schülerzahlen hat derselbe Schulausschuss einmütig die weitere Notwendigkeit des Schulstandortes Am Kleinen See festgestellt und somit eine langfristige Garantie für den Erhalt der Schule am Kleinen See abgegeben. „Es ist daher zu kurz gedacht, eine Sporthalle lediglich für die Wisser-Schule und die Sportvereine zu planen. Auch die Schule am Kleinen See braucht dringend eine neue Sporthalle“, so Westphal. „Denn es kann doch den Grundschüler/innen der Schule am Kleinen See nicht ernsthaft zugemutet werden, zum Sportunterricht zum Güterbahnhofareal zu pendeln.“

Auch die Wilhelm-Wisser-Schule lehnt den Standort für ihre Turnhalle am Güterbahnhof ab. Die Schule war bei ihrer ersten positiven Entscheidung von einer direkten Zuwegung am Bahndamm ausgegangen. Davon ist nun keine Rede mehr. Die Klassen müssten zum Sportunterricht über die vielbefahrene Elisabethstraße die Halle am Güterbahnhof erreichen – wie man den Höhenunterschied überwinden will, ist noch völlig unklar. Und: Aus der Schulsportstunde wird nur noch eine Schulsporthalbestunde aufgrund des langen Anmarschweges. Antworten auf die Frage, wie die Aufsichtspflicht über die pendelnden Schüler personell geregelt werden soll, bleiben Grüne und CDU schuldig.

Die Kosten für den Bau zweier Sporthallen – eine am Güterbahnhof und eine am Kleinen See – will die SPD den Eutiner/innen nicht zumuten. „Wir unterstützen den Bau der einer Schulsporthalle. Aber wir stehen auch für die Konsolidierung des Eutiner Haushalts.“ Wenn die Schulsporthalle am Kleinen See gebaut würde, könne sie von der Schule am Kleinen See, der Wilhelm-Wisser-Schule und den Sportvereinen genutzt werden, erklärt Westphal die Position der SPD.

Hinzu kommt die Parkplatzsituation in Eutins Innenstadt. Vor einigen Monaten hat sich die Eutiner Wirtschaftsvereinigung (WVE)  mit einer Unterschriftensammlung gegen den geplanten Verkehrsversuch, mit dem der Durchgangsverkehr aus der Innenstadt ferngehalten werden soll, gewandt. „Dabei hat die WVE befürchtet, dass durch eine Beruhigung der Lübecker Straße, der Stolbergstraße und der Schlossstraße Parkplätze in der Innenstadt verlorengehen“, sagt Uwe Tewes, Vorsitzender des Eutiner SPD-Ortsvereins. „Durch den Verzicht auf den Bau der Sporthalle auf dem Güterbahnhofareal könnte dort eine beträchtliche Anzahl an zentrumsnahen Parkplätzen entstehen“, führt Tewes aus und erinnert daran, dass damit endlich auch den Anwohnern der Innenstadt mehr Parkplätze zur Verfügung stünden.

Westphal und Tewes fordern daher die CDU und Grünen auf, ihre derzeitige Blockadehaltung aufzugeben.